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Finanziell auf Messers Schneide trotz grossem Publikumserfolg
Die Expo-Direktion zieht ihre Halbzeitbilanz Die Expo 02 verzeichnet bei Halbzeit eine Kostenüberschreitung von 15 Millionen Franken oder einem Prozent des Budgets. Laut Expo-Generaldirektorin Nelly Wenger ist die Expo aber ein klarer Publikumserfolg. Ob die Expo vom Bund zusätzliche Geldmittel braucht, stehe hingegen «auf Messers Schneide». (ap/sda/bbu.) Der künstlerische Direktor Martin Heller hat die «eigenartige Heiterkeit» der Expo-Arteplages gelobt. Eine ähnliche Stimmung ergibt sich nun offenbar auch aus den Zahlen der Halbzeitbilanz der Landesausstellung, welche die Expo-Direktorin an einer Medienkonferenz in Biel zog. Was den finanziellen Aspekt angeht, konnte sie einerseits berichten, dass die Kosten unter Kontrolle seien. Die Expo verzeichne derzeit einen Mehraufwand von 15 Millionen Franken. Bei einem Budget von 1,5 Milliarden Franken handle es sich um eine Überschreitung von nur einem Prozent, sagte sie. Mit 4,4 Millionen sei bei Halbzeit die erwartete Anzahl Eintritte erreicht worden. Es seien mehr als 2,92 Millionen Eintrittskarten verkauft worden. Damit könne die Vorhersage gewagt werden, dass die erhofften 4,3 Millionen erreicht würden, sagte Wenger. «Geiseln des eigenen Erfolgs» Im Gegensatz dazu liege jedoch andererseits der anhand der Eintritte erzielte Umsatz mit 150 Millionen Franken weit hinter den Erwartungen. Zwei Faktoren seien klar unterschätzt worden. Der Vorverkauf habe weit besser funktioniert als angenommen. So seien doppelt so viele Eintrittskarten als geplant zum Rabattpreis verkauft worden. Budgetiert worden seien eine Million, verkauft worden seien zwei Millionen Eintrittskarten. Zudem sei der Erfolg der Expo 02 als Abendveranstaltung unerwartet. Ein Fünftel der Eintritte würden nach 18.30 Uhr realisiert. «In beiden Fällen sind wir die Geiseln unseres Erfolgs», sagte Wenger. Ein weiterer Problempunkt, der das Bild trübe, sei die Einnahmensituation aus den Nebenaktivitäten wie Schifffahrt, Funparks, Beherbergung, Verkauf und Parkplätze. Ob die Expo damit bis zum Schluss im Rahmen des geltenden Budgets bleibe, sei noch unklar. Im Falle eines Defizites müsste sie beim Bund einen Nachtragskredit beantragen.
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Italienischer Senat für umstrittenes Justizgesetz
Berlusconi könnte in Korruptionsprozess davon profitieren Der italienische Senat hat mit den Stimmen der Abgeordneten des regierenden Mitte-Rechts-Bündnisses am Donnerstagabend ein umstrittenes Justizgesetz beschlossen. Dieses könnte Ministerpräsident Silvio Berlusconi zu Gute kommen.
Die Opposition nahm aus Protest fast geschlossen nicht an der Abstimmung teil. Gleichzeitig demonstrierten ausserhalb des Senatsgebäudes Berlusconi-Gegner lautstark gegen das Gesetz, das die Verlegung von Prozessen erleichtern wird, wenn Angeklagte ein Gericht für Befangen halten. Das umstrittene, im Senat mit 162 gegen 9 Stimmen gebilligte Gesetz muss noch vom Abgeordnetenhaus gutgeheissen werden. Dieses wird erst im September nach der Sommerpause wieder zusammentreten. Stürmische Debatte In der hitzigen Debatte im Senat waren die Redner des Berlusconi-Bündnisses und der Mitte-Links-Opposition wiederholt durch Zwischenrufe unterbrochen worden. Die Opposition spricht von massgeschneiderten Bestimmungen für Berlusconi, der in Mailand wegen Korruption vor Gericht steht. Seine Verteidigung hat bisher vergeblich versucht, den Prozess ins benachbarte Brescia zu verlegen. Sprecher des Berlusconi-Bündnisses bezeichneten den vorliegenden Entwurf hingegen als Stärkung des Rechtsstaates. Von den neuen Normen würden allen Bürger gleichermassen profitieren, argumentierten sie. Nach dem Gesetz können künftig auch bereits laufende Prozesse abgebrochen und in einer anderen Stadt neuaufgerollt werden, wenn ein Angeklagter die Unvoreingenommenheit der Richter anzweifelt. Die Entscheidung über die Verlegung müsste das Höchstgericht in Rom treffen.
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Einladung des Iraks an die Uno zu technischen Gesprächen
USA verlängern Wirtschaftsembargo
Die irakische Regierung hat den Leiter der Uno-Waffeninspektoren, Hans Blix, zu
technischen Gesprächen nach Bagdad eingeladen. Blix und sein Expertenteam sollen «ausstehende Rüstungsfragen» diskutieren. In Washington erklärte Präsident Bush, dass die USA das Wirtschaftsembargo gegen den Irak verlängern.
In einem Brief des irakischen Aussenministers Nadschi Sabri an Uno-Generalsekretär Annan heisst es, der Uno-Waffeninspektor Blix und seine Experten seien in Bagdad willkommen. Damit solle eine Basis für die nächste Phase der Rüstungskontrolleaufgebaut werden. Der irakische Uno-BotschafterMohammed al-Douri sagte am Freitagmorgen im arabischen Fernsehsender al-Jazira, die Einladung ziele auf die Fortsetzung des «technischen Dialogs» ab. Die letzte Gesprächsrunde mit der Uno Anfang Juli in Wien war ohne Ergebnisse geblieben. Annan deutete in der vergangenen Woche an, dass es mit ihm keine neuen Gespräche geben werde, solange Bagdad nicht die Waffeninspektoren ins Land lasse.
Uno-Waffeninspektor Butler vor US-Kongress Die von Blix geleitete Kommission zur Kontrolle des irakischen Waffenarsenals (UNMOVIC) soll die Zerstörung von Bagdads Massenvernichtungswaffen bestätigen. Der Irak dringt vor allem auf eine Aufhebung der Sanktionen, die nach dem irakischen Überfall auf Kuwait 1990 verhängt wurden. Uno-Botschafter Douri wies die Vermutung zurück, dass seine Regierung mit der Einladung von Blix die amerikanischen Planungen für einen Militärschlag verzögern wolle. Der amerikanische Kongress hatte am Donnerstag seine zweitägigen Anhörungen über einen möglichen Militärschlag gegen den Irak fortgesetzt. Am Vortag hatte der frühere Leiter der Uno-Waffeninspektoren, Richard Butler, vor dem irakischen Waffenprogramm gewarnt. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass BagdadMassenvernichtungswaffen an Terroristen weitergebe, sagte Butler. Nach seiner Einschätzung arbeitet der Irak massiv an der Entwicklung biologischer und chemischerWaffen und hat seine Bemühungen verstärkt, an Atomwaffen zu gelangen. Bush spricht von feindlichen Aktionen Präsident Bush hat unterdessen das Wirtschaftsembargo gegen den Irak um ein weiteres Jahr verlängert. Die Entscheidung sei auf Grund der «feindlichen Aktionen» Bagdads gegen die Interessen der USA getroffen worden, teilte das Weisse Haus am Donnerstag mit. Die Vereinigten Staaten hatten die Sanktionen nach dem Einmarsch der irakischen Truppen in Kuwait verhängt und zugleich irakische Konten in den USA eingefroren. Beide Strafmassnahmen wurden seitdem immer wieder verlängert.
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